Lässt man einem Fließgewässer in der Breite genügend Raum, so kann es sich naturnah frei im Fließverhalten entwickeln. Das Gewässer kann Inseln bilden, sich verzweigen oder mäandrieren, dies stabilisiert das Ökosystem – auch in der Unterwasserzone. Foto: die Wied bei Niederbreitbach, Walter Hammes
Die Wied als größter Mittelgebirgsfluss des Westerwaldes ist gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie ökologisch in einem unbefriedigenden Zustand. Ein aktueller Bericht von NABU-Mitglied Walter Hammes.
Bis in die 80er Jahre war die Wied ein artenreiches Ökosystem. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Wasserqualität dieses einheimischen Fließgewässers - wie etlicher weiterer Bäche und Flüsse - jedoch rapide verschlechtert. Schuld daran sind in erster Linie die durch den Menschen verursachte Verschmutzung des Wassers und die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes unserer Gewässer. Eingeschleppte, invasive Tier- und Pflanzenarten machen unseren Gewässern und ihren angestammten Bewohnern immer mehr zu schaffen. Lesen Sie dazu den umfangreichen Bericht von Walter Hammes.
Die Nase ist ein bodennaher Schwarmfisch und hat eine Schlüsselfunktion in den heimischen Fließgewässern. Mit ihrem scharfkantigen Maul schabt sie Algen von Steinen des Untergrundes ab und sorgt damit für eine "Beweidung" des Gewässergrundes. Durch fehlende Bestände nehmen Algen in nährstoffreichen Fließgewässern schnell Überhand, was sich negativ auf die Gewässergüte auswirkt.
Die Tagesration der invasiven Unterart Phalacrocorax carbo sinensis liegt bei ca. 500 Gramm Nahrungsaufnahme. Diese Unterart ist verantwortlich für die in den letzten beiden Jahrzehnten katastrophal eingebrochenen Fischbestände in den Fließgewässern Mitteleuropas.
Der Signalkrebs, der ursprünglich aus Nordamerika stammt, hat einheimische Krebsarten wie den Stein- und Edelkrebs in der Wied schon fast ausgerottet.